Verein

Die Anfänge und Geschichte des Musikvereins

Nachdem es schon seit dem Jahr 1871 nachweislich verschiedene Tanzkapellen in Hoch-Weisel gegeben hatte, gründeten erstmals am 25. November 1930, 14 Männer im Alter von 17–38 Jahren einen richtigen Musikverein.

Durch die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise war aber nicht bei jedem Musiker das Geld vorhanden, sich ein Instrument anzuschaffen. Um die fehlenden Instrumente zu beschaffen, wurde bei der freiwilligen Feuerwehr ein Kredit aufgenommen.

Bereits an Weihnachten 1930 war der Musikverein Hoch-Weisel das erste Mal öffentlich zu hören. Beim Festgottesdienst wurden Choräle gespielt. Für den geselligen Teil wurden regelmäßig Familienabende veranstaltet und Ausflüge in Nachbargemeinden unternommen. Treffpunkt hierfür war immer der Lindenberg, der auch heute noch Treffpunkt und Veranstaltungsort des Musikvereins ist. Nachdem die Besatzungsmächte wieder Vereine zugelassen waren, fand am 31. Dezember 1946 eine ordentliche Generalversammlung statt und der Probenbetrieb wurde wieder aufgenommen.

In den folgenden Jahren wurde der Musikverein häufig als Tanzkapelle verpflichtet. Im Jahr 1955 wurde der erste große Festakt des Musikvereins, das 25-jährige Bestehen, mit diversen befreundeten Kapellen und großem Festzug gefeiert.

Nach diesem Vereinshöhepunkt wurde es stiller um den Musikverein, was auch daran lag, dass einige ältere Musiker keine Lust mehr hatten Wochenende für Wochenende Tanzmusik zu spielen. In der Folge wurden deutlich weniger Auftritte gespielt.

Am 30. November 1968 kam es nach einem kräftigen Umtrunk, der nach dem obligatorischen Ständchen zur Bürgermeisterwahl stattfand, zwischen dem 1. und 2. Vorsitzenden zu einer handfesten Auseinandersetzung, mit der Folge, dass der 1. Vorsitzende sein Amt niederlegte und der Musikverein somit führungslos war.

In einer außerordentlichen Generalversammlung am 18. Januar 1968 wurde ein neuer Vorstand gewählt und somit die Ordnungsmäßigkeit des Vereins wieder hergestellt. In den Folgejahren wurde fleißig weiter geübt, sodass zum 40-jährigen Jubiläum der Verein nun wieder 18 aktive Musiker in seinen Reihen hatte. Mit der Übernahme des Dirigentenpostens und der Bereitschaft junge Leute auszubilden, hatte Fritz Lerch entscheidenden Anteil an der weiteren Entwicklung des Vereins. Als Lohn für seine Bemühungen kam in der Folgezeit eine Jugendkapelle von mehr als 25 Jungen und Mädchen zustande. Dieser Grundstock hält den Musikverein noch heute am Leben.

Der nächste große Höhepunkt war das Jubiläum zum 50. Vereinsbestehen, was mit großem Festakt und zu dieser Zeit mit 28 Aktiven begangen wurde.1981 wurde vom damals 1. Vorsitzenden Nobert Diehl das Lindenbergfest, am 1. Sonntag im September, ins Leben gerufen. Diese Veranstaltung ist bis heute eine Traditionsveranstaltung des Musikvereins geblieben.

Der langjährige Dirigent Fritz Lerch, der selbst aus dem Egerland stammte und die Egerländer-Musik in den Musikverein eingebrannt hatte, wurde 1991 zum Ehrendirigenten ernannt und die musikalischen Geschicke in die Hände von Hans Bernhardt gelegt. In den nächsten Jahren wurde das musikalische Erbe von ihm weitergeführt und vertieft.

Auch der spätere Dirigent Robert Schmidt und Patrick Günther pflegten die volkstümliche Musik und haben uns zu einer sehr guten „Polka-Band“ gemacht, die aber auch in der Lage ist andere Musikstile zu bedienen.

Mit Beginn des Jahres 2013, konnten wir den jungen, dynamischen und Volksmusik-Enthusiasten Daniel Hammer als musikalischen Leiter für uns gewinnen.

Ein Wermutstropfen im Jahr 2022 war die endgültige Trennung von Erfolgsdirigent Daniel Hammer, die sich bereits Ende 2021 angekündigt hatte. Eine Ära ging zu Ende, fast 10 Jahre hatte Hammer die musikalische Qualität der Kapelle geprägt und ihr ein ganz anderes Verständnis der böhmischen Blasmusik vermittelt. Und obschon es ihm aus privaten und beruflichen Gründen nicht mehr möglich war, sein Amt fortzuführen, sind wir ihm doch zu großem Dank verpflichtet!

Erfreulicherweise wurde nach längerer Suche mit Jennifer Nowak aus Wetzlar eine vielversprechende Nachfolge gefunden. Selbst Flügelhornistin, ist sie der Blasmusik sehr verbunden und hat seit Beginn 2023 die Probenarbeit sowie Musikalische Leitung des Musikvereins übernommen.

Auch sei hier erwähnt, dass jeder Verein natürlich aktive aber auch passive Mitglieder braucht.

Vielen Dank den vielen Helfern, die dem Verein in der Vergangenheit zur Seite standen und weiterhin die Treue halten.